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Aktuelles | | 31.12.2020

Klinikum: Nicht nur Corona verlangt Totaleinsatz

Vielseitige (!) Intensivbetreuung

November 2021 - Ergänzend zu den aktuellen Impfkampagnen möchte das Klinikum Wels-Grieskirchen aufzeigen, was eine Intensiv-Versorgung auch abseits von Corona bedeutet und für wen sie notwendig sein kann.
+ Was leistet die Intensivmedizin (außerhalb Corona)?
+ Welche Qualifikation muss die Intensivpflege erfüllen?
Insbesondere soll die aktuelle Kampagne darauf aufmerksam machen, dass exemplarisch
+ riskantes Autofahren
+ negative Lebenstil-Maßnahmen
+ schwere Sportverletzungen
auch dazu führen können, dass Menschen eine intensivmedizinische Betreuung benötigen, die verfügbaren Plätze aber derzeit aufgrund der Corona-Pandemie eventuell voll belegt sind.
Hochleistungsorientiert und Interdisziplinär
Intensivversorgung im Fokus

Niemals zuvor war der Begriff „Intensivversorgung“ so oft zu hören und zu lesen wie in der aktuellen Gesundheitskrise. Derzeit hauptsächlich verbunden mit dem Überlebenskampf von Patienten mit schwerem COVID‐19‐Verlauf, wissen viele nicht, welches Leistungsspektrum hinterdiesem Fachbereich der Medizin und Pflege steckt.
Nicht nur Corona-Patienten benötigen Plätze auf der Intensivstation: Hier werden Patienten nach schwersten Unfällen, großen Operationen oder bei Schockzuständen behandelt. Intensivmedizinische Versorgung ist vor allem auch bei der Versorgung eines akuten Herzinfarkts oder Schlaganfalls unabdingbar.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Die Disziplinen der Anästhesiologie und Intensivmedizin sind über ihre Tätigkeiten und Zuständigkeitsgebiet eng miteinander verwoben. „Oberste Prämisse ist dabei, im Rahmen einer Operation oder Intensivversorgung Vitalfunktion und Schmerzfreiheit der Patienten sicherzustellen. Dazu zählen zum Beispiel die Überwachung und Aufrechterhaltung von Herzschlag, Blutdruck und Atemtätigkeit, aber auch die angemessene Dosierung von Narkose‐ und Beruhigungsmitteln“, so Dr. Johann Knotzer (Bild), Leiter des Instituts für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
„Auf unseren Intensivstationen haben wir die Möglichkeit, Patienten mit verschiedenen Organversagen maschinell bis hin zur Durchführung einer extrakorporalen Zirkulation, sprich mit einer Herz‐Lungen‐Maschine, zu behandeln. So betreuen unsere hochqualifizierten Teams aus Medizin und Pflege in einem durchschnittlichen Jahr ohne Corona über 25.000 Operationen und mehr als 1.400 Intensivpatienten an beiden Klinikum‐Standorten.“
Anästhesisten, Chirurgen, Kardiologen, Neurologen oder Kinder‐ und Jugendärzte - auf der Intensivstation arbeiten je nach Bereich unterschiedliche Fachärzte eng zusammen. Unterstützt werden sie dabei von speziell ausgebildeten Pflegekräften. Aber auch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden werden in der Intensivversorgung herangezogen, etwa um die Skelett‐ und Atemmuskelfunktion der Patienten zu verbessern oder ihre Entwöhnung von der künstlichen Beatmung zu unterstützen.
Wer muss auf die Intensivstation?
Die Intensivmedizin versorgt Patienten in akut lebensbedrohlichen Zuständen und ist auf die Stabilisierung der Organfunktionen nach komplexen Eingriffen spezialisiert. „Am häufigsten betreuen wir Patienten nach schwersten Auto‐, Arbeits‐ oder Freizeitunfällen und im Rahmen großer Operationen“, so Knotzer.
Sein Kollege Dr. Ronald Binder (Bild), Leiter der Internen Intensivstation ergänzt: „In unserer Einheit werden bedrohliche Krankheitsbilder aus allen Teilgebieten der Inneren Medizin, Pulmonologie und Neurologie behandelt. Schwerpunkte sind die Versorgung des akuten Myokardinfarktes, des Lungenversagens und lebensbedrohlicher Infektionen.“
Nicht immer ist die Notwendigkeit einer Intensivversorgung absehbar. „Oftmals trifft es kerngesunde Menschen: Ein Unfall oder ein Schlaganfall können unvermittelt eintreten. In Wahrheit sollte jeder einzelne von uns ein Interesse daran haben, die Intensivversorgung aufrecht zu erhalten – es könnte die eigene sein.“
Gefragte Intensivpflege - so läuft die Ausbildung
„Intensivbetten werden knapp“ – in Corona‐Hochzeiten dominieren oftmals solche oder ähnliche Schlagzeilen. „Eigentlich fehlt es uns aber bei hohen Belags-Zahlen an den personellen Ressourcen, genau genommen mangelt es an speziell ausgebildeten Intensivpflegekräften – sie sind Schlüsselpositionen in den interprofessionellen Teams der Intensivstationen“, so Binder.
„In einem zunehmend technisierten und komplexen Arbeitsumfeld benötigen Intensivpflegekräfte einen Mix aus fachlicher und sozialer Kompetenz, um dem allumfassenden werteorientierten Anspruch der Intensivpflege Rechnung zu tragen.“
Dementsprechend tiefgreifend verläuft die Sonderausbildung zur Intensivpflege. An das allgemeine Studium der Gesundheits‐ und Krankenpflege, welches auch an der FH Gesundheit direkt am Campus des Klinikum absolviert werden kann, schließt innerhalb von fünf Jahren der einjährige Weiterbildungslehrgang zum akademischen Experten in der Intensivpflege an.
Zu den wesentlichen Eigenschaften für Intensiv-Pflegepersonen zählen technisches Verständnis und Interesse an der Verwendung medizinischer Geräte. Wichtig sind Teamfähigkeit sowie hohe Belastbarkeit in körperlicher als auch psychischer Hinsicht. Ausschlaggebend ist zudem die Kompetenz, Situationen richtig einschätzen können sowie in Stresssituationen entscheidungsfähig zu bleiben.
Statements aus dem Klinikum
Prim. Priv.‐Doz. Dr. Johann Knotzer, Leiter des Instituts für Anästhesiologie und Intensivmedizin:
+ „Unsere oberste Prämisse ist, im Rahmen einer Operation oder Intensivversorgung Vitalfunktion und Schmerzfreiheit der Patienten sicherzustellen.“
+ „Unsere hochqualifizierten Teams aus Medizin und Pflege betreuen in einem durchschnittlichen Jahr ohne Corona über 25.000 Operationen und mehr als 1.400 Intensivpatienten an beiden Klinikum‐Standorten.“
+ „Am häufigsten versorgen wir Patienten nach schwersten Auto‐, Arbeits‐ oder Freizeitunfällen und im Rahmen großer Operationen.“

Prim. Priv.‐Doz. Dr. Ronald Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin: „In unserer Einheit werden bedrohliche Krankheitsbilder aus allen Teilgebieten der Inneren Medizin, Pulmonologie und Neurologie behandelt. Schwerpunkte sind die Versorgung des akuten Myokardinfarktes, des Lungenversagens und lebensbedrohlicher Infektionen.“
„Oftmals trifft es kerngesunde Menschen: Ein Unfall oder ein Schlaganfall können unvermittelt eintreten. In Wahrheit sollte jeder einzelne von uns ein Interesse daran haben, die Intensivversorgung aufrecht zu erhalten – es könnte die eigene sein.“
„Bei hohen Belagszahlen fehlt es uns nicht an Betten, sondern an den personellen Ressourcen, genau genommen mangelt es an speziell ausgebildeten Intensivpflegekräften – sie sind Schlüsselpositionen in den interprofessionellen Teams der Intensivstationen.“
Klinikum Wels‐Grieskirchenwww.klinikum‐wegr.at
Das größte Ordensspital Österreichs ist eine Institution der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz und der Franziskanerinnen von Vöcklabruck.
Mit mehr als 30 medizinischen Abteilungen, 1.248 Betten und rund 3.950 Mitarbeitern leistet das Klinikum Wels‐ Grieskirchen umfassende medizinische Versorgung in Oberösterreich.
Der Gesundheitsversorger verzeichnet rund 72.000 stationäre Entlassungen jährlich, das entspricht rund 17 Prozent der stationären Leistung Oberösterreichs.
Aufgrund seiner zahlreichen Schwerpunkte und Kompetenzzentren bündelt das Klinikum fachübergreifendes Know‐how und ermöglicht interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen zum Wohle der Patienten.
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