Es ist bemerkenswert und erfreulich: Seit einigen Monaten arbeiten Thalheim, Schleißheim, Sattledt, Machtrenk und Holzhausen an Kooperations-Konzepten für gemeindeübergreifende Mobilitätslösungen. Am 27. Februar präsentierte das beauftragte Verkehrsplanungsbüro im Gemeindeamt Schleißheim erste konkrete Vorschläge.
Die Problemstellung ist in jeder Kommune gleich: Zu viele Autos, zu wenig Parkplätze, schwindende Grünflächen, steigende Belastung durch Lärm und Abgase. Dazu kommt Transitverkehr aus anderen Gemeinden und zu bequeme Ausweichrouten rund um die zeitweise überlastete Regionsstadt Wels.
Die Gemeindevertreter sind mit viel Engagement und Herzblut bei der Sache, wollen zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen für die Bürger schaffen. Die Herausforderung dabei ist, dass am Papier scheinbar ideale Mobilitätsangebote in der Praxis an explodierenden Kosten und an zu geringer Akzeptanz durch die Bevölkerung scheitern.
Denn die große Konkurrenz sind der uneingeschränkte Drang nach individueller Mobilität und oftmals auch die längst obsolete Liebe zum vermeintlichen Traum auf vier Rädern.
Das Verkehrsplanungsbüro „komobile“ hat für das LEADER-geförderte Projekt der fünf Kommunen von Wels-Land sehr individuelle, an die örtlichen Bedürfnisse angepasste Vorschläge erarbeitet. Als Basis dafür diente eine groß angelegte Haushalts- und Betriebsbefragung 2019.
Mut zur Multimodalität und zu neuen Ansätzen
Multimodalität ist ein moderner Begriff, der aber genau betrachtet alles Wesentliche beinhaltet. Die Nutzung unterschiedlichster, aber nachhaltiger Mobilitätsformen wird als DIE Problemlösung der nahen Zukunft gesehen. Und so können die Menschen vielleicht bald zwischen Gemeindebussen, grenzübergreifendem Linienverkehr, überregionalen Angeboten mit dem OÖVV, der Almtalbahn aber auch bedarfsorientierten Rufsystemen wie einem optimieren Sammeltaxi wählen.
Das Handling muss so einfach als möglich gehalten werden, Ticketpreise moderat. Sogenannte Mobilitätsdrehscheiben sind Anlaufstelle der unterschiedlichen Formen. Zu Fuß und per Rad sollen als Bewältigung der letzten Meile von und zur Haltestelle forciert werden.
In den nächsten Wochen folgen weitere Arbeitstreffen, getrennt nach den beiden Regionen. Voraussichtlich Mitte des Jahres können die maßgeschneiderten Konzepte der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Hinweis: Die vielen Forderungen nach mehr öffentlichen Verkehrsmitteln werden speziell an Wochenenden ad absurdum geführt. Zumeist sind die Chauffeure mit ihren großen Bussen fast alleine unterwegs. Das ist auch für die Dienstnehmer alles andere als erfreulich.
Mehr zum Thema Geschehen
|
|
Die neuesten Beiträge:
|