Überall verstärken sich die öffentlichen Proteste zum Thema Klimawandel. Doch in Österreich werden immer wieder erstaunliche Antworten auf die anwendbaren Möglichkeiten gegeben. Seit 20 Jahren gibt es den weltweit größten Umweltschutzpreis „Energy Globe“, der den Beweis erbringt wie sich die Bemühungen für deutlich bemerkbare Umweltprojekte immer besser und vielfältiger werden. Der World Award für Nachhaltigkeit würde sich längst einen Nobelpreis verdienen. Im Bild Wolfgang Neumann mit seinem langjährigen politischen Wegbegleiter Manfred Haimbuchner. Impressionen von der jüngsten Auszeichnungsfeier am 5. Juni in Linz ganz unten. Die weltweite Auszeichnungsfeier findet heuer im November in Finnland statt.
Was vor 20 Jahren in Linz begann, wurde zuerst belächelt, dann von der Politik mehr oder weniger übersehen. Heute ist der Energy Globe mit nunmehr 187 (!) teilnehmenden Ländern und insgesamt mehr als 25.000 eingereichten nachhaltigen Best-Practice-Projekten von der amerikanische Agentur Arthur D. Little als der weltweit bedeutendste Umweltpreis bewertet.
Und diese Idee stammt aus Österreich und wird vom „Vater“ der Energiesparmesse Wels mit Akribie und Besessenheit weiterentwickelt. Initiator Wolfgang Neumann war und ist überzeugt, dass sich dank vieler Ideen und bereits umgesetzten Projekte die Antworten auf die Klimaprobleme gefunden sind und werden.
Die Ausgezeichneten freuten sich über die Einladung auf die Bühne und vor allem dank Internet verbreiten sich diese Erfolge wie ein Lauffeuer um den gesamten Globus. Im Bild das Gesamtsieger-Bild Energy Globe Award Austria mit den Ehrengäste. Foto Hermann Wakolbinger
Mit der Energie AG und seinem sympathischen Generaldirektor Werner Steinecker hat der Energy Globe den richtigen Partner in Punkto Nachhaltigkeit. Der vor 45 Jahren bei der damaligen OKA in Gmunden als Lehrling gestartete Steinecker hat eine vorbildliche Karriere hinter sich und erfreut nicht nur seine Mitarbeiter. Wolfgang Neumann überreichte ihm zum Jubiläum die Goldene Ehrenmedaille der Foundation.
Der Energy Globe World Award hat nicht nur hochrangigste Persönlichkeiten, wie Maneka Gandhi, Kofi Annan oder Michail Gorbachev zur Unterstützung von Energy Globe gewinnen können. Dem Oberösterreicher ist es auch mit Hilfe von „unserem“ EU-Abgeordneten Dr. Paul Rübig gelungen zweimal direkt im EU-Parlament in Brüssel (2007 und 2008) auf die Nachhaltigkeit der ausgezeichneten Projekte hinweisen zu können.
Heute zeigt sich längst, wie zukunftsweisend diese oberösterreichische Initiative war und ist. Und daher waren zum Jubiläum in Linz gleich drei Landesräte (Haimbuchner, Achleitner, Anschober) erschienen, die sich selbst an den ausgezeichneten Projekten erfreuten. Und Anschober sprach auch etwas aus, was Politik und Medien zumeist verschweigen: Die Groteske der Billigflüge, die zu einem Massentourismus in der Luft beitragen. Er habe für einen Nachtzug nach Rom 160 Euro bezahlt, per Flugzeug hätte er sich viel Geld ersparen können.
Jubelstimmung im Power-Tower in Linz
Am 5. Juni, dem internationalen Weltumwelttag, wurden also im Heimatland Österreich die Energy Globes Austria vergeben, für die es bereits Vorbewerbe in allen neun Bundesländern gegeben hat. Im nachhaltigen PowerTower der Energie AG wurden die Auszeichnung der besten österreichischen Umweltprojekte vergeben, die auch per Livestream österreichweit ausgestrahlt wurde.
Und die Qualität der Einreichungen war überwältigend, wie auch die anwesende Prominenz mit sichtlicher Freude auf der Bühne bestätigen konnten: "Österreich ist bei Nachhaltigkeit absoluter Weltmeister, wie auch die Siegerprojekte in den sechs Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft, Jugend und Sustainable Plastics eindrucksvoll aufzeigen. In einem Miteinander von Politik, Wirtschaft und Bürgern und der Umsetzung von solchen Projekten könnten alle Umweltprobleme gelöst werden."
+ Sieger in der Kategorie Erde wurde das Projekt „Quartierssanierung Strubergasse" der Stadt Salzburg. Bei der Sanierung der Siedlung wurden die alten Gebäude mit hunderten Wohnungen energetisch verbessert, wodurch nun 60 % an Energie eingespart wird. Ergänzt wurde die Siedlung mit Neubauten nach bestem Stand der Umwelttechnik.
+ In der Kategorie Feuer gab es heuer 2 Sieger: Das Projekt „Heizen mit Eis – Pro Earth bei Pro-Ject“ aus Niederösterreich. Der 4.200 m2 große Firmensitz der Audio Tuning Vertriebs GmbH kann dank einer neuen Wärmepumpentechnik und einem intelligenten Heizungssystem das ganze Jahr über ohne zusätzlichen Energieaufwand geheizt und gekühlt werden.
Zweiter Sieger in der Kategorie Feuer wurde das Projekt "Intelligente Sensoren für Eisdetektion und mehr an Windkraftanlagen" aus der Steiermark. Dieses erkennt mittels Temperatursensoren Eisschichten an Windkraftanlagen frühzeitig. Die Stillstandzeit kann dadurch um bis zu 90 % reduziert und somit mehr grüner, CO2-neutraler Strom erzeugt werden.
+ Sieger in der Kategorie Luft wurde ein Leuchtturm-Projekt aus Kärnten namens „Betriebliche Mobilität Mahle“. Ein umfassendes Mobilitätskonzept motiviert die rund 3.000 (!) Mitarbeiter der Firmen Mahle Filterwerke und Bosch-Mahle zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr. Auch E-Busse als Zubringer zur Bahn sind dabei integriert.
+ Sieger in der Kategorie Wasser wurde ein Projekt aus Wien namens „vertECO - vertikales Ökosystem zur Grauwasserreinigung“. Bei diesem Projekt können mit einem Energieeinsatz von nur einem kWh etwa 250 Liter Grauwasser gereinigt werden, welches danach wieder genutzt werden kann. Ideal für mediterrane Länder, die besonders im Sommer an Wasserknappheit leiden.
+ Sieger in der Kategorie Jugend wurde ein Projekt aus Oberösterreich namens „HumanEnergy". Die Batterien von Mikroimplantaten wie Herzschrittmachern müssen regelmäßig operativ ausgetauscht werden. Eine von Schülern entwickelte Glukose-Brennstoffzelle wandelt hier körpereigenen Zucker in elektrische Energie um, wodurch der Eingriff überflüssig wird.
+ In der Sonderkategorie „Sustainable Plastics“ gewann ein Projekt aus Vorarlberg mit dem Namen "Null - Müll - Konzept für Wasch- und Reinigungsmittel". Die Uni Sapon GmbH erzeugt ökologische Wasch- und Reinigungsmittel, die als Konzentrat vertrieben werden. Die aus Recyclingmaterial hergestellten Flaschen können an Nachfüllstationen wieder gefüllt werden, wodurch pro Jahr rund eine Million (!) Plastikflaschen eingespart werden.
Nach den Kategorien-Siegern folgte das „Voting“ aller neun Bundesländer für den Gesamtsieger, wofür sich sieben Projekte auf Grund der gesamtheitlichen Nachhaltigkeit qualifiziert hatten. In einem spannenden Finale setzte sich hier das Projekt „Gut-Geh-Raum“ der Schule Schendlingen mit dem Film „Selbstständig zur Schule“ des Amtes der Landeshauptstadt Bregenz durch. Rund um die Schule wurde ein verkehrsfreier Raum geschaffen und auch flächendeckend kommuniziert. Das Verkehrsaufkommen (sprich: Eltern-Taxis) hat sich dadurch wesentlich reduziert und die Sicherheit für die Kinder und Jugendlichen ist deutlich gestiegen.
Österreich und die Vorbildfunktion
Einen besonderen Dank sprach Wolfgang Neumann neben dem Generaldirektor auch Vize-Präsidentin Ulrike Rabmer-Koller (Wirtschaftskammer Österreich) aus, die seit dem Start des Energy Globe eine wesentliche Stütze auch bei den Kontakt mit den Außenhandelsstellen ist. Eine besondere Auszeichnung erhielt auch das Landesrat-Trio Haimbuchner-Achleitner-Anschober als Dank für die wertvolle Unterstützung aus dem Landesbudget. Zusammen mit mehreren Partnern wird dem Energy Globe bei der Umsetzung der gemeinnützigen Aktivitäten geholfen. Bei der abschließenden After-Show Party wurden Sieger und Nominierte gebührlich gefeiert.
Empfehlenswert! Die Details zu allen Projekten findet man unter www.energyglobe.at