
Nach einem bunten, ausgelassenen und oftmals an Speisen und Getränken reichhaltigen  Fasching nutzen viele die Fastenzeit, um raus aus dem Wintermodus und fit für den Frühling  zu werden. Um körperlich und auch mental wieder richtig in Schwung zu kommen, ist die  kommende Zeit ideal, festgefahrene Muster abzulegen und Platz für Neues zu machen. 
Wer hinsichtlich Ernährung keine strenge, professionell angeleitete Fastenkur unternehmen  möchte, hat die Möglichkeit, seinen Konsum von Genussmitteln zu hinterfragen und bewusst  Nahrungsmittel zu wählen. Wirklich einschränken und leiden muss man dabei nicht. 
Dazu Michaela Großauer (Bild), Leiterin der Diätologie am Klinikum‐Standort  Wels:  „Alle Formen von Diäten sind heiß umworben, sind sie ja auch bedeutender  Wirtschaftsfaktor.  Das Geheimnis liegt aber eigentlich in der Mitte: Während Ernährungstrends immer  aggressiver proklamiert werden, ist einer der ältesten Ratschläge wahrscheinlich immer noch erfolgreicher: 
Stellen Sie Ihrem Körper regelmäßig qualitativ hochwertige Nahrung in einem  ausgewogenen Verhältnis zur Verfügung – lassen Sie keine Mahlzeiten aus, denn diese Energie  fehlt dem Körper!“ Auch in den Pausen lässt es sich schnell gesund snacken: „Versorgen Sie  Ihren Körper bei Energiebedarf zwischendurch am besten mit Joghurt, Nüssen, frischem Obst  und Gemüse. Da freut sich nicht nur Ihr Magen, sondern auch das Gehirn!“ 
Und nicht  vergessen: Immer auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten – am besten stets eine Flasche mit  Wasser mitnehmen!  
Fasten tut auch der Seele gut 
Auch die Klinikum‐Seelsorge zeigt auf, wo man auch unter der Woche jeden Tag ein wenig  fasten kann. Dazu Claudia Zethofer (Bild), Leiterin  der Klinikum‐Seelsorge am Standort Wels:  „Wir wollen wieder Anregungen für die Fastenzeit bieten – für ein alltägliches  Fasten, ein Fasten, das sich auch im Alltag gut umsetzen lässt. Vielleicht ist auch eine Übung dabei, die man nach der Fastenzeit beibehalten oder sich zur Gewohnheit machen möchte.“ 
Fasten bedeutet für viele Menschen etwas anderes: Für manche ist es eine Form der Diät, für andere  Enthaltsamkeit oder Achtsamkeit, um Dingen des Alltags wieder mehr Wert zu verleihen. „Die  Fastenzeit ist dafür gut, um einmal im Jahr die Gewohnheiten des Alltags ein klein wenig zu  verändern, genauer zu beobachten, etwas wegzulassen, um freier zu werden“. 
Frei werden kann bedeuten, dass man Platz macht, zum Beispiel für mehr Muße,  für etwas, wofür man sich schon lange Zeit nehmen wollte, für Stille oder Begegnungen. „Man  kann auch jeden Tag ein bisschen fasten und jeden Tag anders, zum Beispiel einmal mit den  Augen, einmal mit den Ohren oder dem Mund, einmal mit den Händen usw.“