Wenn es nicht so grotesk wäre, müsste man damit eigentlich ein ausgiebiges Kabarett-Programm gestalten: Fachleute, Politiker und Medien überbieten sich an Negativmeldungen bezüglich Klimaschutz und allen Ernstes wird auch jeder Österreicher dazu aufgefordert, für die Rettung unserer Umwelt einen Beitrag zu liefern.
Die Realität ist aber eine ganz andere, denn unser Land kann nur minimalst etwas für die Entlastung der global geschädigten Natur und Umwelt beitragen.
Und die echten Belastungen bekommt eigentlich nur jener Teil der Bevölkerung zu spüren, der sich zum Beispiel für die angeblich dann geringere Schadstoffbelastung ein neues Auto kaufen soll. Der sogenannte Diesel-Skandal betrifft auch hauptsächlich jene, die sich vor Jahren aufgrund des geringeren Spritverbrauchs und der minderen Schadstoffbelastung ein teureres Auto mit Dieselmotor gekauft haben.
Und jetzt stehen diese aufgeforderten Autobesitzer mit einem Pkw da, der möglichst schnell durch ein neues Auto ersetzt werden soll. Das „Giftauto“ ist allerdings auch beim Eintausch nicht mehr viel wert. Alles kein Problem für jene, die sich locker ein neues Auto kaufen können. Zusätzlich wird den Betroffenen eingeredet sie sollen den Autohersteller klagen, doch da werden sich höchstens Rechtsanwälte darüber freuen können.
Die Negativ-Schlagzeilen werden aber dadurch verschärft, weil nun auch die EU plötzlich die extrem hohe Schadstoffbelastung beklagt. Wer über die Grenzen unseres Landes hinaus blicken kann, weiß aber davon zu berichten, dass wir Österreicher den geringsten Anteil an der Belastung beitragen. Die Deutschen fordern Diesel-Fahrverbote in den Städten und leben weiter munter mit Kohlenkraftwerken.
Gleichzeitig belasten die so kräftigen Mahner nicht nur die Autofirmen, sondern Hunderte Zulieferer. BMW Steyr muss sich zum Beispiel schon mit Kurzarbeit und ähnlichem Rückschritt beschäftigen, weil die „bösen“ Dieselmotor-Erzeuger plötzlich keine Erfolgs-Unternehmer mehr sind, sondern die Umwelt schädigen. Die Deutschen lenken dabei von einst ungewohnten Fehlleistungen (Projekt Flughafen Berlin, Bahnknoten Stuttgart, Straßenzustand, Landbevölkerung Ostdeutschland) ab, doch Österreich muss sich in punkto Umweltschutz in Europa nicht verstecken.
Übrigens: Wo sind denn eigentlich die Umweltschützer, wenn es um den so stark zunehmenden Flugverkehr geht. Billigflieger erfreuen sich mit grotesken 20-Euro-Flügen nach Mallorca und ähnlichem, bei schwachem Luftdruck ist oft der blaue Himmel von den angeblich so „gesunden“ und rasant steigenden Flugverkehr-Abgasen bedeckt.
Und immer wieder kommt der objektive Betrachter zu dem Schluss: Die wirklich Betroffenen der gepeinigten Umwelt sind jene, die sich weder ein neues Auto, eine „gesunde“ Heizung, eine Photovoltaik-Anlage und ähnliches leisten können. Aber die Medien müssen sich gar nicht um zusätzliche Negativ-Schlagzeilen kümmern.
Eine wirkliche Entlastung des täglichen Lebens bringt daher eigentlich nur eine Urlaubsphase, wo man wenig Zeit für Medienkonsum hat und sich eventuell überwinden kann, das Handy auf stumm zu schalten. Doch auch einen Urlaub kann sich nicht jeder leisten…
Liebe Grüße aus einem Vorbild-Land (?)
Und noch schnell einen Blick in die USA: Als uns vor fast 30 Jahren eine unserer WELS-IN-Leserreisen nach Florida führte, meinte ein holländischer Reiseführer: „Ihr habt in Österreich so schöne Berge. Kommen sie in 30 Jahren wieder, dann haben wir Berge aus unserem Müll geschaffen.“ Aus Kalifornien wird noch heute berichtet, dass die Unmengen von Müll weiterhin für neue Berge sorgen, die dann mit Erde überdeckt werden. Auf diesen Abhängen entstehen dann eines Tages auch Häuser – so wie bei uns auf ehemaligen Mülldeponien das eine oder andere Firmengebäude gebaut wird - allerdings „nur“ aus Kommunalsteuer-Gründen...