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Aktuelles | Politik | 20.03.2018

Von der Ausbildung profitiert auch die gesamte Region

Wels bekommt eine Polizeischule

Endlich dürfte die ehemalige Frauenklinik in Wels, die später für die Psychiatrie genutzt wurde, für eine sinnvolle Einrichtung verwendet werden. Der neue Innenminister Herbert Kickl kam am 16. März nach Wels, um hier eine neue Rekrutierungs- und Imagekampagne der Polizei anzukündigen und zugleich das zuletzt leer stehenden Gebäude auf dem Areal für eine neue Polizeischule zu nutzen. Der Unterricht könnte nach Umbauarbeiten im Frühjahr 2019 starten. Für den Umbau wurden 1,5 Millionen Euro veranschlagt.
Künftig sollen in Wels rund 200 Polizeischüler ausgebildet werden. Die Umbauarbeiten sollen im Sommer beginnen. Allein die vergangenen Tage hätten mit "einem islamistisch motiviertem Angriff auf einen Wachsoldaten und Messerattacken eines Afghanen in Wien" gezeigt, dass die Polizei permanent mit Herausforderungen zu tun habe, unterstrich Kickl bei einer Pressekonferenz im Stadtmuseum die Wichtigkeit der verstärkten Ausbildung.
2000 neue Ausbildungsstellen
Bereits angekündigt wurden bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode 2.100 zusätzliche Planstellen sowie 2.000 neue Ausbildungsstellen. Die Problematik sei, "dass wir eine gewisse Überalterung im Polizeikader haben und jedes Jahr mit 800 bis 900 Abgängen rechnen müssen", erläuterte Kickl. Bei den aktuellen Budgetgesprächen habe man "sehr gut verhandelt, das Sicherheitsressort ist eines, bei dem mehr investiert wird als in der Vergangenheit", sagte der Innenminister.
Neben der "ökonomischen Sicherheit" durch den Beamtenstatus werde es Mitarbeitern im Polizeiberuf auch nie langweilig, meinte der Innenminister. Durch die Lockerung der Richtlinien für Tätowierungen erwarte man sich rund 30 Prozent mehr Bewerber, sagte der Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. "Die entsprechende Verordnung ist in Ausarbeitung, es wird nicht mehr lange dauern", sagte der Innenminister. Aktuell sind Tätowierungen, die nicht von der Sommeruniform mit einem kurzärmligen Hemd verdeckt werden, verboten.
Aufnahmebedingungen werden geändert
Aufnahmebedingungen werden geändert Außerdem soll das System der Tests in ein Stufenverfahren abgeändert werden. Nur wenn ein Bewerber eine Stufe schafft, darf er zur nächsten antreten. Damit soll das Aufnahmeverfahren laut Pilsl künftig in zwei Monaten abgeschlossen sein. Drei Tage sind dafür vorgesehen, nach jedem einzelnen Schritt soll der Bewerber informiert werden, ob er bestanden hat.
Der erste Schritt ist der schriftliche Aufnahmetest, dieser soll künftig auch am Computer abgehalten werden. Man habe weiterhin "größtes Interesse an der Qualität, hier wird es keine Abstriche geben", sagte der Innenminister. Auch hier blieb offen, wann konkret dieses neue Verfahren angewendet werden soll.
Persönliche Gespräche mit Bewerbern
Auf zahlreichen Großevents werde das Rekrutierungsteam das persönliche Gespräch mit Bewerbern suchen, um diese über die vielfältigen Karrieremöglichkeiten bei der Polizei zu informieren. Polizeisportler haben in der neuen Rekrutierungskampagne eine zentrale Rolle. "Derzeit werden vom Innenministerium 159 Sportler gefördert, davon sind 46 im Spitzensportkader.
Teil der Kampagne ist so unter anderem David Gleirscher, der bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille im Rodeln gewann. "Sport und Polizei ist eine Symbiose, man braucht als Wachkörper geistig und körperlich aktive Leute", sagte Pilsl.
Gelände bietet sich geradezu an
Der weitläufige Gebäudekomplex, der von einem privaten Konsortium gekauft wurde, war ursprünglich vom Innenministerium angemietet wurde, um Asylwerber unterzubringen. Dies scheiterte laut dem Bürgermeister vor allem am deutlichen Widerstand der Bevölkerung. Die sechs Gebäude stehen auf einem 14.700 Quadratmeter großen Areal. In 17 Lehrsälen sollen hier 425 Polizeischüler von rund 45 Lehrern unterrichtet werden. Die Umbauarbeiten sollen im Frühjahr 2019 fertig sein, damit im Sommer-Semester 2019 der Unterricht starten kann.

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