In der Stadtverwaltung von Wels ist vieles anders geworden, seit dort Dr. Andreas Rabl als Bürgermeister für neuen Schwung sorgt. So ist die Zusammenarbeit für die Marktgemeinde wesentlich intensiver geworden. Eine besondere Herausforderung ist jetzt der Aufbau eine interkommunale Zusammenarbeit der Stadt Wels mit den Gemeinden Buchkirchen, Gunskirchen, Holzhausen, Krenglbach, Marchtrenk, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen. Und dazu sorgt Bürgermeister Andreas Stockinger als Sprecher der Kollegenschaft im Bezirk Wels-Land für positive Stimmung.
So wird gemeinsam am EFRE-Programm „Investition in Wachstum und Beschäftigung Österreich 2014-2020“(kurz IWB) teilgenommen. Neben der Stadt Wels haben mit Ausnahme von Marchtrenk (Beschluss erfolgt im Gemeinderat im März 2017) alle Gemeinden bereits ihre Teilnahme am Projekt in den jeweiligen Gemeinderäten beschlossen. Der Region Wels eröffnen sich damit besonders Möglichkeiten und Chancen. Und schon in Kürze wird der lange geplante gemeinsame Wirtschaftspark konkret!
Geplante Umsetzungsschritte
In einer ersten Phase der Zusammenarbeit sollen konkrete Schritte mit Unterstützung der Regionalmanagement OÖ GmbH gesetzt werden:
+ Gründung eines interkommunalen Beschluss-Gremiums (Stadtregionales Forum) entsprechend den Vorgaben, die sich aus dem EFRE-Programm ergeben.
+ Nutzung der Förderungsmöglichkeiten durch Ausschreibung, Vergabe, Durchführung und Abrechnung von Projekten. Diese umfassen die Erarbeitung einer stadtregionalen Strategie und daraus abgeleitete Umsetzungsprojekte.
+ In einer weiterführenden Phase der Zusammenarbeit sollen, nach Beschlussfassung in einem interkommunalen Gremium, die Kooperation insbesondere politisch gefestigt und folgende weiterführende Schritte bearbeitet werden:
+ Beratung und Bewertung der Ergebnisse aller im Gebiet der Stadtumlandkooperation umgesetzten Projekte aus dem EFRE-Programm.
+ Etablierung beziehungsweise Weiterführung eines Kooperationsmodells für die weiterführende, dauerhafte interkommunale Zusammenarbeit nach Abschluss der Projekte aus dem EFRE-Programm.
Die Traun nicht mehr als Trennlinie
Bürgermeister Andreas Stockinger (Bürgermeister-Sprecher der Gemeinden von Wels-Land): „Planungen mit überregionalen Auswirkungen können damit gemeinsam gesetzt werden. Somit können eventuelle Doppelgleisigkeiten oder Unvereinbarkeiten vermieden werden. Alle Partner müssen sich auf Augenhöhe begegnen und die gemeinsamen Ergebnisse im Vordergrund stehen. Die Strategiefelder sind so definiert, dass hier praktisch alle Lebensbereiche berücksichtigt sind. Durch gezielte Kommunikation können wir mit den Menschen den Mehrwert unseres gemeinsamen Projektes transportieren.“
Schon vor Jahrzehnten im Gespräch, doch jetzt finden sich nicht nur zwei Bürgermeister (Rabl und Stockinger) mit dem selben Vornamen (Andreas) gemeinsam in einem Boot, es könnte daneben noch ein Ruder-Achter (mit oben genannten Gemeinden) dazukommen. Kompliment, gemeinsam an die Ruder! Eine der beiden möglichen Brücken könnte man Andreas-Brücke nennen...
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Gerade im Wirtschafts- und Verkehrsbereich gibt es zahlreiche inhaltliche Schnittpunkte zwischen der Stadt Wels und den Gemeinden des Bezirks Wels-Land. Mit der Teilnahme an diesem Projekt möchten wir die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit verstärken und auf diese Weise Synergie-Effekte nutzen.“
Startbudget von EU und Land OÖ gefördert
Die maximale Projektsumme für die Teilnahme am EFRE-Projekt beträgt für alle teilnehmenden Gemeinden zusammen rund 172.500 Euro. Vorbehaltlich einer maximalen Fördersumme von 146.500 Euro (85 Prozent EU- und Landesmittel) verbleiben Eigenmittel von 26.000 Euro. Diese Summe wird mit einem festgelegten Finanzierungsschlüssel auf die teilnehmenden Gemeinden aufgeteilt. Demnach ergeben sich für die Stadt Wels Eigenmittel von 13.000 Euro (50 %), für Marchtrenk 4.323 Euro (16,6 %) und für Thalheim 1836 Euro (7,1 %).
Hauptziel der Zusammenarbeit …
… ist es, die regionale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Aufgaben effizienter zu erfüllen und den Lebensraum für die Bevölkerung möglichst gemeinsam weiterzuentwickeln. Dies soll insbesondere durch die Planungsarbeit in folgenden Bereichen ihren Niederschlag finden:
+ Allgemeine stadtregionale Strategiefelder (Wirtschaft, Ökologie, Klima, Demografie, Soziales)
+ Raumspezifische stadtregionale Strategiefelder (Räumliches Leitbild)
Die konkrete Ausgangslage
Als ein Zentrum der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Oberösterreich weist die „Stadtregion Wels“ mit Wels und den Gemeinden im Umland eine besondere Dynamik im Bereich der Raumentwicklung auf. Die Entwicklung wirkt über formale Gemeinde- und Stadtgrenzen hinweg und bedingt spürbaren Funktionswandel. Steigender Verwertungs- und Nutzungsdruck sowie notwendige Interessenabwägung stellen die Stadt Wels und die Umlandgemeinden vor Herausforderungen, für deren gemeinsame Bewältigung interkommunale Raumentwicklung eine wesentliche Grundlage ist.
Das EFRE-Programm fördert die Kooperation zwischen Städten und ihren Umlandgemeinden bei der Entwicklung einer gemeinsamen „stadtregionalen Strategie“ sowie bei der Umsetzung von Projekten in den Bereichen Siedlungsentwicklung und Nahmobilität.
Als mögliche Umsetzungsprojekte kommen in Frage:
Themenfeld „Zentrumsverdichtung und Innenentwicklung“
+ Marktforschung; Umfrage für Bedarf und Perspektiven für Innenstadt/Ortszentrum
+ Grafische Aufbereitung einer Broschüre und einer öffentlichen Ausstellung für zeitgemäße Planungskommunikation
Themenfeld „Rad- und Fußwegverbindungen Nord-Süd“
+ Steg über Traun (im Osten Höhe Schleißheim, im Westen Höhe Traunwehr); Ausbau Radrouten Nord-Süd als neue stadtregionale Infrastruktur
Themenfeld „Natur- und Naherholungsraum Traun-Achse“
+ Besucherlenkung; „Aktiv-Rast-Naturerlebnis-Plätze“ z.B. bei Traun-Querungen (Vorbild: „Genuss am Almfluss“) als neues stadtregionales Angebot für Bewohner in Abstimmung mit Natura 2000
Zukunfstvisionen. Wenn man über die zehn Gemeinden hinausblickt würden sich noch weitere Gemeinsamkeiten im Bezirk Wels-Land anbieten...