Wer es noch nicht so richtig registriert hat, der müsste bei dem geradezu grotesken und miesen Medientheater um die Wiederholung der Bundespräsidenten-Wahl die Probleme unserer heutigen Gesellschaft auch so zur Kenntnis nehmen. Die totale Medienschwemme wird von vielen Redaktionen mit ständigen Negativ-Schlagzeilen bekämpft. Damit wird versucht die Aufmerksamkeit (?) zu erregen, ohne zu bedenken, dass der gequälte Österreicher schön langsam „immun“ gegen diese Art der Berichterstattung wird.
Der ORF bot beim Wahlsonntag natürlich wieder einmal den absoluten Negativ-Höhepunkt und kündigte schon vor dem Wahlausgang eine Spaltung der Gesellschaft (?) an - ist das der Auftrag des „Staatsfunks“ mit Zwangsbdeiträgen? Unterstützt wurden die Medien durch die leider schier unerschöpflichen Werbegelder der Kandidaten. So wie in Amerika werden es aber die Medien nicht schaffen die Bevölkerung zu spalten.
Im Nachbarland Deutschland amüsierte man sich über die so in den Mittelpunkt gerückte Schlammschlacht über die Position des Bundespräsidenten, der eigentlich wenige Chancen hat die herrschende Politkaste zu verändern. Die ständigen Konfrontationen haben beide Kandidaten in ihrer Seriosität geradezu beschädigt. Der Wahlausgang nimmt den medialen Drohungen eines Rechtsrucks die Munition.
Großparteein „verhinderten“ Frau als Bundespräsidentin
Schon bei der Erstwahl hatten die Großparteien vor lauter Angst vor dem Kandidaten Hofer die nahestehenden Befragungsinstitute gedrängt, Van der Bellen als Favoriten zu promoten. Nicht wenige Wähler haben den vermeintlichen Sieger auch gewählt - denn man wollte sich doch nachher nicht über die „eigene Niederlage“ ärgern. Ohne diese Bevormundung hätten wir mit ziemlicher Sicherheit schon längst eine Frau als erste Bundespräsidenten gehabt.
Und? Während der stets verwandlungsfähige Van der Bellen, der eigentlich das Bundesheer abschaffen wollte, eher den Eindruck eines Alters-Ruheständler mit Ablaufdatum vermittelt, haben dem Kontrahent Hofer die ständigen Befragungen, Konfrontationen und Absichtserklärungen geschadet. Und zusätzlich war die Stimmung schon längst wegen der Wahlwiederholung gekippt.
Verzicht? Wenn viele Österreicher am Wahlsonntag ihrem Wahllokal aus dem Weg gegangen sind, dann muss man angesichts der Geschehnisse Verständnis dafür aufbringen. Und jene, die das stundenlange Wahl-Medientheater meiden wollten, konnten angesichts des winterlichen Traumwetters einen Ausflug in die Natur unternehmen. Auf jeden Fall wird diese Wahl nicht die Gesellschaft trennen, sondern nur den Verzicht auf vermehrten Medienkonsum verstärken.
Wir leben gerade auch in der Adventzeit auf einer „Insel der Seligen“ und es wäre nun die Aufgabe für die Politik, sich nicht gegenseitig zu beschmutzen, sondern den Medien vermehrt die Stärke Österreichs und der vielen fleißigen Menschen in diesem Land zu vermitteln. Dank hervorragender Firmen hat das kleine Land Österreich in jeder Hinsicht Weltgeltung. Und derzeit immerhin Politiker wie Sebastian Kurz, Hans Peter Doskozil, Wolfgang Sobotka und Andrä Rupprechter, die viel Positives für Österreich zustande bringen.
Und ein Blick nach Wels
Und wer erinnert sich an die Gemeinderatswahlen 2015 in Wels? Wie hatte man die „blaue Gefahr“ heraufbeschworen - ein Jahr danach hat der als gemeingefährlich titulierte neue Bürgermeister ein Sanierungsprogramm umgesetzt, das nicht nur wegen der bereits eingesparten sechs Millionen Euro (!) zu honorieren ist. Selbst im Magistrat hat sich eine neue positive Stimmung entwickelt und Besucher der Innenstadt können sich nur wundern wie auffällig sich schon allein die ungenutzten Geschäftslokale verringert haben.
Neben der Messe Wels verdienen eine große Anzahl von Firmen mit Weltmarktgeltung Applaus. Wels hat sich bereits deshalb neu positioniert. Und davon profitiert auch die Marktgemeinde als Nachbar. Übrigens: Wer keine Fehler macht, der werfe den ersten (unnötigen) Stein.