Die AGRARIA in Wels hat am 2. Dezember 2016 eine vielleicht historisch wertvolle Gründung der Netzwerk-Kooperation zwischen Österreich, Bayern und Südtirol im Bereich Forschung und Innovation erlebt. Die Landwirtschaft geht hier mit bestem Beispiel voran. Denn es wird immer wichtiger sich mit verlässlichen Freunden zu vernetzen und Synergien zu bündeln.
Die Kooperation in Wissenschaft und Forschung als Innovationsmotor des ländlichen Raumes wurde im Rahmen einer Konferenz der Landes-Agrarreferenten im Rahmen der AGRARIA in Anwesenheit von Bundesminister Andrä Rupprechter, Staatsminister Helmut Brunner (Bayern), Direktor Dr. Michael Oberhuber (Südtirol) und Landesrat Johann Seitinger (Steiermark). Mit dabei auch „Hausherr“ Landesrat Max Hiegelsberger, der in München bei der Ideenfindung der Kooperation dabei war.
Während des Messegeschehens fand vor der Presse die Unterzeichnung vom ersten Forschungs- und Innovationspakt für die Land- und Forstwirtschaft sowie die Ländliche Entwicklung statt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Bayern, dem Land Südtirol, den österreichischen Bundesländern und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft der Republik Österreich.
Deutliche Aussage der Pakt-Initiatoren
Der bayrische Staatminister Helmut Brunner (Bild) fand klare Worte für das so erfreuliche Forschungs- und Innovationspakt: „Ziel unseres Schulterschlusses in der Agrarforschung ist es, eine stabile prosperierende Entwicklung in Land- und Forstwirtschaft abzusichern, indem wir gemeinsam mit Österreich und Südtirol die Netzwerke stärken und den Austausch unserer Forschungs-Einrichtungen deutlich intensivieren. Agrarprobleme sind auch Gesellschaftsprobleme. Wir dürfen nicht nur träumen und planen, sondern dies auch leben.“
Für Österreich ist dieser Pakt dank des engagierten Bundesministers Andrä Rupprechter (Bild) ein klares Bekenntnis zum Stellenwert von Wissenschaft und Forschung. „Vor zwei Jahren stand die Landwirtschaft hier bei der AGRARIA in einer Art Schock-Zustand, nur wenige Monate zuvor wurden die Sanktionen gegen Russland beschlossen. Diese haben uns am falschen Fuß erwischt.“
Doch inzwischen hat der Minister zusammen mit der Landwirtschaft unter der Bezeichnen Best of Austria auch die Chance der Vermarktung in anderen wichtigen Absatzländern ergriffen. „Besuche in China und Südkorea haben rasch gefruchtet, speziell in China passen auch die Preise für unsere hochwertigen Produkte. Tunesien und Iran sind hier auf unserer Messe vertreten, besondere Chancen haben wir durch unsere direkten Kontakte im Iran, wo man neben der Landwirtschaft höchstes Interesse für Energiesparprodukte hat.“
Energy Globe als Kontaktverbinder
Dazu haben auch die engen Kontakt zwischen dem Energy Globe Award und Ing. Wolfgang Neumann beigetragen, der zuletzt im Jänner den World Award in Teheran durchgeführt hat. Wir waren dabei und haben ausführlich darüber berichtet - siehe Direktlink http://www.welsin.tv/news.php?id=3552
Viel Freude hat auch Südtirol, mit 20.000 Betrieben der „kleinste“ Partner gegenüber Österreich (110.000 Betriebe) und Bayern (130.000 Betriebe). Direktor Dr. Michael Oberhuber (Bild): „Die angestrebten Forschungs-Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Produktionstechnik, Verarbeitung und Vermarktung, Agrarmarketing, Steigerung der Wertschöpfung, biologischer Landbau, erneuerbare Energien, Schutz vor Naturgefahren, Diversifizierung, Bioökonomie, Ökoeffizienz und Digitalisierung. Netzwerke können uns da sicherlich weiterbringen.“
Für den Vorsitzenden der heimischen Agrarreferenten, Landesrat Johann Seitinger (Bild), ist der am 2. Dezember in Wels unterzeichnete Forschungs- und Innovationspakt ein ausgesprochen wichtiger Schritt: „Durch die Vernetzung unserer Forschungs-Einrichtungen, den Ausbau innovativer Kooperationen und den ständige Wissensaustausch zwischen unseren drei Ländern heben wir nicht nur Synergien, sondern bündeln auch unsere gemeinsamen Anliegen hinsichtlich der Ausrichtung der zukünftigen Agrarpolitik. Außerdem müssen wir eine Zweiklassen-Gesellschaft verhindern, neben den Großen müssen wir auch den Nebenerwerbs-Landwirten Marktchancen bieten.“
Für Landesrat Max Hiegelsberger (Bild) ist dieser Pakt gerade für Oberösterreich ein weiterer bedeutender Schritt zur Intensivierung der freundschaftlich-nachbarschaftlichen Beziehungen. „Die AGRARIA, als Leitmesse der Landwirtschaft, ist eine Plattform bei der die Vernetzung und der Austausch im Fokus stehen. Eine Funktion von Messen ist es Menschen, auch über unsere Landesgrenzen hinweg, zusammenzuführen. Dies wird hier eindrucksvoll bewiesen. Der Ausbau unserer internationalen Beziehungen ist ein Zukunftssignal an die Landwirtschaft, um eine nachhaltige Landwirtschaft im Alpenraum zu sichern und zu stärken. Wir müssen Treiber und nicht Nehmer sein.“
Wichtige Entscheidungen auch bei der Konferenz
Bei der Konferenz der Landes-Agrarreferenten fielen übrigens wesentliche Entscheidungen. Landesrat Seitinger: „Angefangen vom Milchpaket, über die Frostentschädigungen, die Einleitung der Verwaltungsreform oder auch die Erweiterung der Risiko-Vorsorgemodelle, konnten im letzten halben Jahr wichtige Punkte abgearbeitet werden“.
Der Forschungs- und Innovations-Pakt der Landwirtschaft wurde in Wels vor der Öffentlichkeit besiegelt, im Bild von links Direktor Dr. Michael Oberhuber, Land- und forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg (für Südtirol), Staatsminister Helmut Brunner (Bayern), Bundesminister DI Andrä Rupprechter (Österreich) und Landesrat Johann Seitinger (Vorsitzender der Landes-Agrarrefenten).
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