Die Marktgemeinde verdankt ihm viel, die Firma Fronius startete von hier ihren Erfolgsweg, noch heute ist Thalheim der so wichtige Forschungs-Standort - als aktuell ältester Oberösterreicher und als einer der vorbildlichsten Unternehmer unseres Bundeslandes hat sich KR Ing. Günter Fronius am 21. Juli 2015 von dieser Welt verabschiedet.
Anlässlich seines 100. Geburtstages hatte ihm LH Dr. Josef Pühringer (Bild) bei einer Familienfeier 2007 in Pettenbach die „Julius-Raab-Medaille“ für sein kaum vergleichbares Lebenswerk überreicht. Seinem unermüdlichen Forschergeist verdankt die Firma Fronius International heute einen weltweiten Ruf mit zahlreichen zukunftsweisenden Innovationen.
Immer einen Schritt voraus. Die Firma Fronius erwarb sich ihren Erfolgsweg dank mehrerer Faktoren, darunter die stets im Mittelpunkt stehende Forschungsabteilung, die zuerst bei den Schweißgeräten und Batteriesystemen ständig für eine Weiterentwicklung sorgte. Ganz wichtig war dem Verstorbenen auch die Kommunikation unter den Mitarbeitern, bei Firmenbesuchen fiel auf, dass hier jeder Gast freundlich gegrüßt wurde. Bedeutend für die Entwicklung war auch die direkte Einbindung von Führungskräften in die Geschäftsführung.
Auch Thalheim profitiert. Sattledt hat bei der Suche nach einem Standort für die Firmenzentrale die Nase vorne, in Wels wurde die Logistikzentrale aufgebaut. Aber auch der Standort in Thalheim wurde nicht aufgelassen, sondern erneuert, hier unterhält Fronius weiterhin den so wichtigen Forschungsbereich.
1980 hatte der geborene Siebenbürger die seit 1945 aufgebaute Firma Fronius als Weltmarktführer für Schweißgeräte und Batterieladetechnik an seine Kinder Klaus und Brigitte übergeben, die in der Zwischenzeit Enkelin Brigitte Engelbrechtsmüller-Strauß die Gesamtleitung des Konzerns mit mehr als 3000 Beschäftigten und über 400 Millionen Euro Jahresumsatz übergeben haben.
Der Zufall spielte beim Firmenstandort mit
Der 1907 in Hermannsstadt geborene Günter Fronius musste im 2. Weltkrieg einrücken und nützte seinen Standort in Breslau für das Studium an der Technischen Hochschule in der damaligen Hauptstadt Schlesiens.
Als Kriegsflüchtlinge landete die Familie Fronius in Pettenbach, wo Günter Fronius im Gasthaus Rankleiten seine einmalige Karriere als Unternehmer ab Juni 1945 startete. Seine Ausbildung und das ständige Bemühen um technischen Fortschritt trugen dazu bei, dass der Jungunternehmer bereits Ladegeräte für Batterien baute. Das war damals eine Sensation.
Ein Erfolgsweg, den Nachfolger fortsetzten
In kürzester Zeit sorgte Günter Fronius für Innovationen, entwickelte den ersten Schweißgleichrichter mit Magnet-Joch-Regelung. Später wurde das Gerät in geänderter Form mit Luftkühlung gebaut und verkauft. Mittlerweile beschäftigte Fronius bereits 15 Mitarbeiter und übersiedelte in ein größeres Objekt im Ortskern von Pettenbach. Seine Produkte wurden schon auf Messen und Ausstellungen in Wien und Ried ausgestellt.
1965 waren in der Fa. Fronius bereits über 50 Mitarbeiter tätig. Die von diesem Unternehmen damals neu auf den Markt gebrachten Kleinschweiß-Transformatoren erwiesen sich als Verkaufsschlager. Dadurch wurde auch der Standort Pettenbach zu klein, eine neue Produktionsstätte als gänzlich neue Fabrik wurde gesucht. So wurde der neue Standort in Thalheim gefunden. Heute ist dort das Forschungszentrum untergebracht.
Ein Film zeigt den aktuellen Erfolgsweg von Fronius deutlich auf.
"Mit Fronius geht die Sonne öfter auf.
Weil wir in Generationen denken..."
Bei Fronius sind nicht nur die Wechselrichter auf jahrzehntelange Effizienz ausgerichtet. Als familiengeführtes Unternehmen mit drei unabhängigen Sparten werden Technologien zur Umwandlung elektrischer Energie erforscht.
Im Unterschied zu börsennotierten Unternehmen ist kurzfristige Gewinnmaximierung nicht im Fokus – hier wird langfristig gedacht und gehandelt. Fronius bietet nicht nur Produkte, sondern auch Lösungen.
Entwicklungen in den letzten 20 Fronius-Jahren
1995: Gründung des Geschäftsfeldes Energie & Umwelt mit den Themen-Schwerpunkten Photovoltaik und Batterieladesysteme.
Markteinführung des netzgekoppelten Solar-Wechselrichters "Sunrise", zur Stromgewinnung aus Sonnenenergie und Einspeisung in das Stromnetz.
1997: Innovationspreis des Landes Oberösterreich für den Solar-Wechselrichter "Sunrise".
1998: Markteinführung des Solar-Sinuswechselrichters "Solarix", für den Inselbetrieb. Das weltweit erste Gerät, in dem Wechselrichter und Laderegler erfolgreich zusammenarbeiten.
1999: Innovationspreis des Landes Oberösterreich für den Solar-Sinuswechselrichter "Solarix".
2001: Markteinführung des netzgekoppelten Wechselrichters "Fronius IG", der mit seiner Datenkommunikation über Steckkarten, dem geringen Gewicht und der Einsetzbarkeit für alle marktüblichen Photovoltaik-Module eine höchstmögliche Flexibilität für den Kunden erreicht.
Umweltpreis des Landes Oberösterreich für den Solar-Wechselrichter "Fronius IG".
2002: Start des Projekts „Fronius Energiezelle“. Die Vision: Eine Photovoltaik-Anlage liefert Strom. Die Fronius Energiezelle wandelt den Strom in Wasserstoff um und speichert ihn. Bei Bedarf wird der Wasserstoff in der Brennstoffzelle wieder in Strom umgewandelt. So steht auch Strom zur Verfügung, wenn die PV-Anlage gerade keine Energie liefern kann.
2003: Markteinführung des "Fronius IG 40 / 60" mit MIX-Konzept. Das MIX-Konzept erhöht den Energieertrag im Teillastbereich deutlich und sorgt gleichzeitig für eine effizientere Auslastung des Wechselrichters.
2004: Fronius Solar Energy verdreifacht die Produktionskapazitäten von 70 MW auf 200 MW! Des weiteren erhalten die Wechselrichter die UL-Zertifizierung für die USA und in Südkorea wird der 1. Vertriebspartner für den asiatischen Raum gefunden.
2005: Markteinführung des ersten Zentralwechselrichters mit MIX-Konzept, dem Fronius IG 500, in Europa und Korea. Mehrere kleine Leistungsteile in einem Wechselrichter erhöhen bei diesem Konzept den Teillast-Wirkungsgrad wesentlich.
2007: Markteinführung der neuen, netzgekoppelten PV-Wechselrichter "Fronius IG Plus": Neue Leistungsklassen erweitern die bestehende, bewährte Fronius IG Serie. Diese hochtechnologischen Geräte mit zahlreichen Pluspunkten garantieren maximale Ertragssicherheit – bei jedem Wetter!
HyLOG demonstriert eine CO2-freie interne Logistik am Fronius-Standort Sattledt mit Photovoltaik, Elektrolyse und Wasserstoff-Antrieb. Das Projekt wird mit dem Österreichischen Solarpreis und dem Energy Globe Austria Award ausgezeichnet.
Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge wurden serienreif. Fronius-Transportlogistik wurde deshalb Gesamtsieger beim Energy Globe World Award am 26. Mai 2007 in Brüssel. An diesem denkwürdigen Abend gratulierten auch der russische Ex-Präsident Michail Gorbatschow und das Energy-Globe-Team. Siehe auch Filmbeitrag hier auf www.welsin.tv unter Direktlink http://www.welsin.tv/news.php?id=784
2008: Start der Service-Tochtergesellschaft der Sparte Solar Energy in Verona, Italien
Für die Entwicklung der PV-Wechselrichterserie Fronius IG Plus sowie für seinen erstklassigen Service wird Fronius mit dem renommierten „Frost & Sullivan Best Practices Award 2008“ ausgezeichnet.
2009: Fronius und Frauscher präsentieren das weltweit erste serientaugliche Elektroboot mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb.
Die Fronius Energiezelle erhält als weltweit erstes Wasserstoff betriebenes Brennstoffzellensystem die TÜV Süd Zertifizierung.
Premiere des ersten trafo-losen PV-Wechselrichters „Fronius IG TL“ mit serienmäßiger Systemüberwachung. Einzigartig ist die Verwendung eines handelsüblichen USB-Sticks zur komfortablen Anlagenüberwachung sowie zum einfachen Wechselrichter-Update.
Die Sparte Solar Energy ist in den Niederlassungen in Frankreich und Tschechien vertreten und gründet eine neue Tochter in Spanien. Ausbau der bisherigen Support- und Serviceniederlassung in Italien zur Vertriebsniederlassung.
2010: Die Fronius Energiezelle ist jetzt in den Leistungsklassen 2 und 4 kW in Serie verfügbar. Konkret handelt es sich hier im ersten Schritt um die Brennstoffzelle.
Launch der neuen "Fronius CL" Zentralwechselrichterserie. Die Kombination aus ertragsstarker Leistungselektronik mit dem einzigartigen modularen Systemaufbau im Fronius MIX™-Konzept ergibt maximalen Ertrag bei gleichzeitig höchster Ausfallssicherheit. Die Geräte in den Leistungsklassen 36 kW, 40 kW und 60 kW eignen sich perfekt für PV-Anlagen von bis zu mehreren hundert Kilowatt.
2012: Markteinführung des Fronius Agilo. Als erster Zentralwechselrichter seiner Leistungsklasse, der vollständig vom Installateur installiert und gewartet werden kann, setzt der Fronius Agilo neue Maßstäbe. Mit einer maximalen Ausgangsleistung von 100 kVA eignet sich der Fronius Agilo vor allem für industrielle oder gewerbliche Anlagen.
2013: Dieses Jahr steht für die Sparte Solar Energy im Zeichen der Innovationen. Um auf dem Markt noch präsenter zu sein, werden den Kunden im Lauf des Jahres zahlreiche Produktinnovationen präsentiert und auf den Markt gebracht.
Zukunftssichere Wechselrichter für kleine Eigenverbrauchsanlagen.
Der Fronius Galvo mit Leistungsklassen von 1,5 bis 3,1 kW ist perfekt für Privathaushalte – mit besonderer Eignung für Eigenverbrauchsanlagen. Mit dem integrierten Energiemanagement-Relais gelingt es, den Eigenverbrauchsanteil zu maximieren. Viele weitere clevere Features machen den Fronius Galvo zu einem der zukunftssichersten Wechselrichter seiner Klasse.