Gerade rechtzeitig zum „echten“ Frühlingsbeginn kommt eine Information aus „unserem“ Klinikum in Wels: Ohne Sonne können wir nicht leben, zu viel des Guten kann aber mitunter gefährlich werden. Heute sollte jedes Kind wissen: UV-Licht ist ein massiver Hautkrebsrisikofaktor. Die Experten aus dem ersten Hauttumorzentrum Österreichs im Klinikum Wels-Grieskirchen (Bild: Primarius Dr. Werner Saxinger) geben dazu aktuelle Tipps.
Die Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist eine spezielle Anlaufstelle für Hautkrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium. Patienten werden für Hauttumor-Operationen aus ganz Österreich nach Wels überwiesen. Von der Diagnose bis zur stationären Behandlung bietet das Kompetenzzentrum alles aus einer Hand. 2014 wurden 130 Melanom-Operationen und 15 Elektro-Chemotherapien durchgeführt sowie 660 weiße Hautkrebsfälle behandelt.
Die besten Sonnenschutz-Tipps!
UV-A- und UV-B-Strahlen sind Hautkrebsverursacher Nummer 1!
Deshalb heißt es: Vorsicht vor jedem Sonnenbrand!
+ Meiden Sie die Mittagssonne und schützen Sie Kinder vor praller Sonne zusätzlich durch UV-undurchlässige Textilien, wie etwa Hut, Hemd und Hose
+ Am besten liposomale, wasserfeste Sonnencremen verwenden, die dem Hauttyp (fettig oder trocken) angepasst sind und einen Lichtschutzfaktor im UV-A- und UV-B-Bereich bieten.
+ Sunblocker (LSF 50) blockieren die Sonneneinstrahlung nicht komplett. Die Bräunung tritt später auf, ist aber anhaltender.
+ Wasserresistente Sonnenschutzprodukte verlieren durch Schwitzen und Abtrocknen ihre Wasserfestigkeit, deshalb muss man sich in regelmäßigen Abständen neu eincremen.
+ Je länger die Sonnencremetube geöffnet ist, desto mehr verliert der LSF an Wirkung. Daher weg mit der Tube vom Vorjahr!
+ Die heute im Handel geführten Sonnencremen wirken sofort. Daher ist es nicht mehr notwendig, sich 30 Minuten vor dem Sonnenbad einzucremen.
+ Richtiges Eincremen: Sonnencreme dick und wie einen Film auftragen statt einreiben. Nach zwei Stunden nachcremen (circa drei Mal pro Tag).
+ Bräunen im Solarium stellt eine zusätzliche UV-Belastung dar, die der Gesetzgeber aus diesem Grund für Jugendliche unter 18 Jahren untersagt.
Rettet Eure eigene Haut!
Die sprichwörtliche sportliche Bräune ist in Wahrheit alles andere als gesund, denn: UV-A- und UV-B-Strahlen verursachen Hautkrebs. Die Haut merkt sich jeden einzelnen Sonnenbrand, vor allem jene, die man sich in jungen Jahren zuzieht. Deshalb gilt es, in erster Linie Kinder vor zu starker und langer Sonnenbestrahlung zu schützen – den Eltern kommt die entscheidende Rolle zu, diese vorrangigen Präventivmaßnahmen zu forcieren. Denn: 80 Prozent der Hautschäden entstehen bereits vor dem 18. Lebensjahr. Mehrere schwere Sonnenbrände verstärken das Melanom-Risiko sogar um das Drei- bis Vierfache.
Weiß ist nicht Schwarz
Was viele nicht wissen: Der sogenannte weiße – und nicht der schwarze – Hautkrebs ist die häufigste Krebsform, die beim Menschen auftritt. Er ist lokal aggressiv, metastasiert jedoch selten. Betroffen sind vorwiegend Nase, Ohr und Wange. Bleibt die aktinische Keratose, eine durch ständige Sonneneinstrahlung verursachte chronische Schädigung der verhornten Oberhaut, unbehandelt, entsteht oft eine weitaus größere und bösartige Form des weißen Hautkrebses: das Plattenepithelkarzinom.
Eine weitere bösartige Ausprägung des weißen Hautkrebses ist das Basaliom. Um das Wachstum des weißen Hautkrebses zu bremsen, werden unterschiedliche Behandlungsmethoden eingesetzt: von der Krebstherapie „aus der Tube“ bei kleinsten Veränderungen, der Kälte- und Laserbehandlung über die photodynamische Therapie bei großflächigem Hautkrebs bis hin zur operativen Entfernung.
Wichtig: Schwarz muss weg
Der schwarze Hautkrebs ist der bösartigste Tumor der Hautpigmentzellen, welcher Melanome entstehen lässt und in weiterer Folge relativ häufig und früh Metastasen ausbildet. Daher ist eine möglichst rasche Diagnose überaus wichtig. Die rechtzeitige operative Entfernung von Melanomen gilt als einzige Therapiemöglichkeit.
Mit einer Sentinel-Lymphknoten-Entfernung werden die ersten Lymphknotenfilter auf Tumorzellen untersucht. Um die Tumormasse bei fortgeschrittenem, inoperablem Hautkrebs mit Metastasierung zu reduzieren, wird die Elektrochemotherapie eingesetzt. Diese wurde österreichweit erstmals in Wels durchgeführt und zählt zum Leistungsspektrum des Hauttumorzentrums im Klinikum Wels-Grieskirchen.
Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Abteilungsleitung: Primarius Dr. Werner Saxinger, MSc
Sekretariat Tel. (07242) 415 - 2347
Email: dermatologie@klinikum-wegr.at