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Aktuelles | Wirtschaft | 25.11.2014

Fachmesse demonstrierte bäuerliche Produktionsstärke

Imposante Agraria-Premiere

Die Messe Wels stand vom 26. bis 29. November vier Tage lang vor einer der größten Herausforderungen ihrer Messegeschichte. Und die Premiere der eigenständigen Landmaschinenmesse AGRARIA übertraf alle Erwartungen. Wieder einmal zeigte es sich wie chancenreich der zentrale Messestandort in Österreich ist.
Die bisher nicht nur flächenmäßig größte Fachmesse unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung der Bauernschaft. Und es gibt wohl kaum eine Berufsgruppe, die so vielseitig interessiert in die Zukunft blickt.

Messerummel. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass sich täglich tausende fachinteressierte Besucher in den Messehallen tummelten. Dazu trug aber auch der Weitblick der Veranstalter bei, denn auch die Bundesländer wurden direkt angesprochen und so waren viele Busse unterwegs, um die Bauernschaft nach Wels zu bringen.
Messeplatz. Für einen derartigen Andrang ist allerdings das zentral gelegene Messegelände verkehrstechnisch überfordert. Die Autoschlangen erinnerten an die einstigen großen Herbstmessen. Die Messe Wels hatte allerdings nicht den Fehler gemacht, um auch noch für Parkplatzgebühren zu sorgen. Selbst Shuttlebusse standen kostenlos zur Verfügung.
Versäumnis. Wer sich allerdings an den einstigen Plan der Messegelände-Verlegung auf das Flugplatzgelände erinnert, der denkt mit etwas Wehmut zurück. Wels hätte sich auch das lächerliche und kostspielige Theater mit dem Flugplatz-Pächter sowie den ausufernden  Naturschutzbehörden erspart.
Langjährige Forderung. Die großen Importeure von Traktoren und Mähdreschern hatten schon seit Jahren auf eine eigene Fachmesse zu einem Zeitpunkt gedrängt, an dem die Bauern bereits ihre Ernte eingefahren haben. Jetzt war es nicht nur soweit, sondern das Messegelände in Wels war mit der bisher größten Fachmesse Österreichs praktisch ausgebucht. Gleich drei Riesen-Zelthallen mussten zusätzlich errichtet werden, wobei jene vor den Großmessehallen leider die imposante Sicht auf die Messehallen 20+21 verdeckte. 
Stolz auf die Messestadt. Nicht nur die Messe Wels, sondern auch die Stadt Wels und auch die Bevölkerung konnten sich über diese Fachmesse freuen. Der Verkehrsstau war zwar für die Heimischen ärgerlich, aber dank der Ortskenntnisse konnten sich zumindest die Welser von den zeitweiligen Blockaden Ausweichrouten suchen oder die Messeumgebung meiden.
Auch das Wetter spielte mit, was man zu einem so späten Zeitpunkt im Jahr nicht unbedingt voraussetzen kann. Neben dem schon übergroßen Angeboten an Landwirtschaftsmaschinen und Gerätschaften demonstrierte die Bauernschaft auch ihre Leistungsstärke. Zusätzlich gab es ein umfangreiches Vortragsprogramm, das besonders auch die Bäuerinnen ansprechen sollte.
Neben der neuen Großhalle (Bild/Nr. 21) mussten gleich drei weitere riesige Zelthallen errichtet werden, um das überaus große Interesse der Aussteller befriedigen zu können. So gab es eine Messe(Zelt)halle 2 für „Pro Tier und Landtechnik“ auf dem Freigelände vor den Messehallen 6 bis 8, eine Messe(Zelt)halle Nr. 14 für „Landtechnik“ zwischen Messehalle 10 und 20 sowie die Eingangs-(Zelt)halle Nr. 18 für „Landtechnik“.
AGRARIA heuer die größte Messe Österreichs
Wels war jedenfalls der Treffpunkt der heimischen Agrarbranche. In einer Rekordzeit von nicht einmal sechs Monaten wurde die neue Messehalle Nr. 21 mit zehn Metern lichter Höhe errichtet. Darin finden selbst die größten Landmaschinen Platz.  
Auf der AGRARIA wollte die Branche geballt das Modernste und Größte zeigen, das sie international zu bieten hat. Große Landwirtschaftsschauen gibt es in Wels seit Jahrzehnten. Sie waren bislang in die traditionelle, alle zwei Jahre stattfindende Herbstmesse eingebunden. Die Bauern sollten nun bereit sein für Investitions-Entscheidungen, die ab Neujahr mit neuen Fördermitteln angeregt werden sollen - wie Kammerpräsident Franz Reisecker bei der Präsentation betonte. 
Neben Produzenten und Händlern heimischer und ausländischer Agrartechnik wurde die hohe Qualität der Lebensmittelproduktion und die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft gezeigt. Ein Schwerpunkt waren dabei auch die Tierschauen. Franz Reisecker: „Wir wollten auch beraten, wie sich unsere Bauern für die Zukunft aufstellen können.“
Der Umsatz der Messe Wels wird heuer auf eine neue Rekordmarke von 16,7 Millionen Euro steigen (2013 waren es ohne große Herbstmesse 11,8 Millionen, 2012 wurden 14,5 Millionen Euro umgesetzt). Die AGRARIA wird auch für das allgemeine Publikum interessante Aspekte bieten.

490 Aussteller bei der Landwirtschaftsmesse
Von Rindervorführungen über Fachvorträge bis zu den neuesten und größten unter den Traktoren und Erntemaschinen wurde vier Tage Vielfalt auf dem Welser Messegelände geboten. 490 Aussteller präsentieren auf 75.600 Quadratmetern in 19 (!) Messehallen alles, was rund um die Landwirtschaft benötigt wird. 
Bäuerinnen sollten heuer besonders angesprochen werden. Immerhin spielen sie im Unternehmen Bauernhof auch eine zentrale Rolle. Der Großteil der Betriebe wird gemeinschaftlich geführt oder hauptsächlich von Frauen gemanagt. Die Anliegen dieser Betriebsführerinnen ewurden verstärkt im Messeprogramm aufgegriffen.  
Fast 50.000 qm der Fachmessen-Fläche waren dem Thema Landtechnik gewidmet – mit Messeständen, die sonst nur auf großen Messen im Ausland vertreten sind. Und trotzdem war die AGRARIA für Landwirte aller Größenordnungen gedacht, vom Klein- bis zum Großbetrieb konnte jeder die entsprechenden Maschinen vorfinden. 
Ein besonderes Augenmerk lag natürlich wieder auf der Tierhaltung. Rund 80 Schautiere sowie Beratungsstände waren auf der Messe vertreten – ebenso wie Experten für Stallbau, Fütterung und Zucht. Etliche Programmpunkte – beispielsweise eigene Bundesländertage, Bauerntreffen oder die Junglandwirte-Party – waren zusätzliche Magnete. 
Rückblick: Imposantes Hallenangebot und deren Themen
Halle 1: PRO SAAT (Saatgut, Düngung), Bildung & Beratung: Landwirtschaftskammer OÖ, LFI, Land OÖ, Landwirtschaftsschulen, LBG sowie BIO AUSTRIA OÖ, Sozialversicherungsanstalt der Bauern, Bäuerlicher Waldbesitzerverband OÖ und Messebühne.
Halle 2 (Bild/Zelthalle gegenüber Halle 6-8): PRO TIER & LANDTECHNIK (Stalltechnik, Saattechnik, Gülletechnik, Düngung/ Pflanzenschutz, Erntelagerung/ Konservierung, Kommunaltechnik).
Halle 3: PRO TIER (Schwein, Stallbau, Verbände, Organisationen, Vortragsbühne).
Halle 4: PRO TIER (Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Verbände, Organisationen Vorführring).
Halle 5: PRO TIER (Melk- und Kühltechnik, Landtechnik/Düngung/Gülletechnik, Erntelagerung).
Halle 6: LANDTECHNIK (Kommunaltechnik, Futterernte).
Halle 7: LANDTECHNIK (Obstverarbeitungsmaschinen, Kellereibedarf).
Halle 8: PRO TIER (Futtermittel, Futterzusatzstoffe, Futtermischwagen).
Halle 9: LANDTECHNIK (Verbände, Organisationen, Gülletechnik, Forttechnik).
Halle 10 + 11: LANDTECHNIK (Gülletechnik, Forsttechnik).
Halle 12: LANDTECHNIK (Heiztechnik).
Halle 13: LANDTECHNIK (Kommunaltechnik).
Halle 14: LANDTECHNIK (Bild - Gülletechnik, Forsttechnik, Spritspar-Wettbewerb).
Halle 18: LANDTECHNIK (Bild - Reifen und Räder, Komponenten/Ersatzeile).
Halle 19: LANDTECHNIK (Kommunaltechnik).
Halle 20: LANDTECHNIK (Gülletechnik, Kommunaltechnik).
Halle 21: LANDTECHNIK (Kommunaltechnik).
Halle 2L+3L: Bundesfleisch-Schaufschau (Freitag+Samstag).

Alle Informationen unter: www.agraria.at 

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