Der erste Schritt ist gesetzt. Der „Brückenschlag“ Numero 5 auf Thalheimer Gemeindegebiet, der Museumssteg, auf Höhe des Welldorado in Wels und des in Bau befindlichen Museums Angerlehner in der Marktgemeinde, ist am 13. Februar 2013 erfolgt. Der Kunstmäzen Heinz J. Angerlehner (Bild) hat diese Investition ausgelöst.
Mit Hilfe von Spezialkränen der Firma Felbermayr und mit Unterstützung einer Tiroler Seilbahnfirma wurde die neue Stahlbrücke (175 Tonnen schwer) der Stahlbaufirma Oberhofer aus Saalfelden auf einem Spezialponton (aus Hamburg) an zwei Arbeitstagen Richtung Standplatz „geschwommen“.
Da man die Bauarbeiten medial auch nicht ankündigte, hielten sich die nicht unbedingt erwünschten „Zaungäste“ bei der nicht ungefährlichen Arbeit mit den Seilwinden (an vielen Erdankern fixiert) in Grenzen. Auf jeden Fall eine technische Meisterleistung!
Begehrlichkeiten. Damit ist nach der Alten Traunbrücke, der Eisenbahnbrücke, der Brücke für die Osttangente und dem Trodatsteg die fünfte Verbindung zwischen Wels und Thalheim entstanden. Und obwohl die Traun selbst noch immer kaum für die Freizeit genützt wird, folgen bereits weitere Wünsche: Ein Steg traunaufwärts beim Traunwehr und jene Stegverbindung, die zwischen Müllverbrennung und Schleißheim bei der einst geplanten Landesgartenschau vorgesehen war.
Das erste Foto nach erfolgtem „Brückenschlag“ am 13. Februar. Das elegante Bauwerk bekommt noch einen Spezialanstrich, einen Gehwegbelag und ein Brückengeländer mit attraktiver nächtlicher Lichtgestaltung. Erst im Mai soll der Museumssteg benützbar sein. Unten: Bilder vom Baufortschritt des Museumssteges.
Privates Engagement wird „ausstrahlen“
Die private Leidenschaft für Kunst macht der Unternehmer Heinz J. Angerlehner bereits ab Herbst öffentlich. Mit einem allgemein zugänglichen Museum möchte er seine Begeisterung an der Kunst mit Interessenten teilen.
Daher entsteht derzeit auf dem Areal der ehemaligen FMT-Zentrale an der Ascheter Straße ein Kunstmuseum der besonderen Art: Das Museum Angerlehner, benannt nach Initiator und Sammler Heinz J. Angerlehner.
Bis zur Eröffnung ist die bereits beachtliche Kollektion in verschiedenen Depots eingelagert. In über dreißigjähriger Sammeltätigkeit sind mehr als 2.000 Kunstwerke in seinen Privatbesitz gekommen. Der Museumserbauer kündigte dies schon bei der Eröffnung seiner neuen FMT-Firmenzentrale im Osten von Wels an: „Andere haben sich eine Jacht oder mehrere gekauft, ich habe Kunstwerke gesammelt und damit auch die Künstler unterstützt.“
Wer den erfolgreichen Unternehmer kennt, der weiß wie akribisch sich der Kunstsammler auf die Eröffnung vorbereitet. Mittels eines Netzwerkes möchte er sein Museum auch in den Mittelpunkt der heimischen Kunst rücken. Die Marktgemeinde und auch die Stadt Wels wird davon profitieren.
Museum Angerlehner in Thalheim
Neben Skulpturen, Plastiken, Fotografien und Zeichnungen liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf zeitgenössischen Gemälden in Öl oder Acryl aus Oberösterreich und Österreich. Das Museum verspricht grenzenlosen Kunstgenuss auf 2.000 m² (!) Ausstellungsfläche!
Damit die Kunstwerke bestmöglich zur Wirkung kommen, setzt Heinz J. Angerlehner auf viel natürliches Licht (von oben) und die Bewahrung des Hallencharakters. Absolutes Novum wird das 50 Meter lange Schaulager, das neben den Kunstwerken der jeweiligen Ausstellungen interessante Einblicke in die Vielfalt der Sammlung gewähren wird.
Ein abwechslungsreiches Veranstaltungs- und Kunstvermittlungsprogramm soll Kunst, Wirtschaft und die Öffentlichkeit einander näher bringen.
Baufortschritt beim Museum
Schön langsam erkennt man die neue Fassade der ehemaligen FMT-Zentrale. Umbaubeginn war im Mai des Vorjahres. Das Grieskirchner Architekturbüro Wolf als Gewinner eines intern. Architektur-Wettbewerbs zeichnet für den Umbau verantwortlich.
Heinz J. Angerlehner, der sich aus dem operativen Geschäft seiner Firma zurückgezogen hat, finanziert sein Kunstmuseum aus privaten Mitteln. Der Museumsbetrieb, der über die Angerlehner Museumsund Immobilien GmbH abgewickelt werden wird, soll durch Eintritte und Vermietungen kostendeckend sein.
Der Kunstmäzen kümmert sich aber auch auf Unterstützung aus der Wirtschaft - mit einem Förderkreis, Kooperationen mit Sponsoren sowie mit anderen privaten Sammlern und Stiftungen.
Über seine Motivation sagte der Sammler vor Baubeginn: „Ich will auf keinen Fall in Konkurrenz zu den öffentlichen Museen treten, sondern die Kunstlandschaft Oberösterreichs mit meiner subjektiv geprägten Sammlung ergänzen und bereichern. Dass das Museum hier in meiner Heimatregion eröffnet wird, ist mir ganz besonders wichtig.“
Anreiz? Vielleicht lernt dabei auch die Stadt Wels, an welchen Tagen in Museen Öffnungstage sinnvoll sind. Eine bereits erfolgte sinnvolle Kooperation wurde beim Bau des Museumsteges umgesetzt, an den Kosten beteiligen sich das Land, die Stadt Wels und die Marktgemeinde! Noch fehlt die zusätzliche kleine Brücke über den Aiterbach als direkte Verbindung zum neuen Kunstmuseum. Die 15 m lange Brückenkonstruktion wird in den nächsten Tagen mit Hilfe eines Krans eingesetzt.
Modellfoto. So wird das neue Museum aussehen. Erste Eindrücke von dem zukünftigen Museums-Glanzlicht kann man sich bereits holen - Homepage: http://www.museum-angerlehner.at/