Am 30. Juli hat nicht nur in der Marktgemeinde sportlich mitgefiebert, als Sabrina Filzmoser (Bild) auf der olympischen Judomatte in London an den Start ging, aber leider nach zwei Ippon-Siegen scheiterte. Die heute 32-jährige Judo-Spitzenathletin hat allerdings längst „Goldstatus“ erreicht, sowohl sportlich als vor allem auch menschlich.
Bei der Olympia-Verabschiedung im Sponsor-Haus COLOP am 9. Juli überraschte Sabrina wieder einmal: Anstatt sich nach London einfach „verabfeiern zu lassen“, nützte sie die Gelegenheit sich zu bedanken und beschenkte Sponsoren sowie langjährige Wegbegleiter.
Willi Reizelsdorfer, ihr Entdecker und sportlicher Wegbegleiter von der ersten Judostunde an, hatte im Zusammenwirken mit dem Erst-Förderer (seit 1990) Ernst Faber als Überraschungsgast Trixi Schuba „einfliegen lassen“. 1972 wurde Beatrix Schuba Olympiasiegerin im Eiskunstlauf in Japan, dort wo sich Sabrina trotz ihrer härtesten Trainingscamps sehr wohl fühlt.
Als zweiter Olympiasieger war Sabrinas Bundestrainer Udo Quellmalz (Judo-Olympiasieger 1996 in Atlanta) bei der Feierstunde dabei, der den Unterschied zwischen 2008 in Peking und 2012 in London hervorhob: „In Peking war Sabrina auf die Olympiamedaille regelrecht getrimmt, in den vier Jahren ist sie offener und gelöster geworden.“
Rührende Dankesrede eines echten Sportidols
Die zweifache Europameisterin Sabrina Filzmoser war im Hause COLOP gerührt und bedankte sich mit Tränen in den Augen bei allen Anwesenden, die sie auf ihren sportlichen Weg begleitet haben, und vor allem bei Ernst Faber (selbst einst Judoka und erster Förderer von Sabrina) und bei Willi Reizelsdorfer, der ihr noch heute noch viele Wege abnimmt und sie auch medial begleitet.
Besonders nette Gesten hatten Askö-Landespräsident Fritz Hochmair (er schenkte ihr ein Messer, das ihn auf seinem Wege schicksalshaft begleitet hat) und die Welser Jugendreferentin Stadträtin Silvia Huber (sie hatte das Olympia-Maskottchen mit, das ihr derzeit in London tätiger Sohn geschickt hatte) vorbereitet. Auch der Jung-Pensionist Mag. Erich Rondonell als Förderer wurde von Sabrina mit einem Geschenk und ihren vom Herzen kommenden Busserln bedacht.
Sabrinas Heimatgemeinde mit Bürgermeister Andreas Stockinger und Sportreferent Vizebgm. Klaus Mitterhauser hielten sich bewusst im Hintergrund, hatte doch die Marktgemeinde schon vor Schulschluss in der Volksschule zusammen mit den begeisterten Kindern dem heimischen Sportidol die besten Wünsche für London mit auf den Weg gegeben.
Ernst Faber: „Ich bin mächtig stolz auf Dich“
Förderer und Vereinspräsident Ernst Faber wünschte in seiner Begrüßungsrede Sabrina Filzmoser viel Glück für London „und dass Dein Traum in Erfüllung geht“. Doch der erfolgreiche Unternehmer betonte noch etwas: „Als Förderer, Vereinspräsident und als Ernst Faber möchte ich Dir sagen: Auch wenn Dir das Glück in London nicht nur Seite stehen sollte, wir haben Dich sehr lieb gewonnen und ich bin mächtig stolz auf Dich.“
Die sportlichen Erfolge von Sabrina, die in einer auch heute noch „völlig heilen Welt“ im südlichsten Teil von Ottstorf im Elternhaus aufgewachsen ist, haben wir bereits anlässlich ihres Geburtstages am 12. Juni aufgelistet. Eine eindrucksvolle Erfolgsliste, die zwar durch eine Olympische Medaille noch aufgewertet werden würde, die aber leistungsmäßig bereits längst vergoldet ist.
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Bild. Der Blick war hoffnungsvoll nach London gerichtet: Ernst Faber, Sabrina Filzmoser und Trixi Schuba bei der Feierstunde am 9. Juli im Hause COLOP. Zu feiern gab es vor allem die Vorbildwirkung der Spitzensportlerin, sowohl als erfolgreiche Sportlerin, als auch als Sportidol - ein STERN am sportlichen Leistungshimmel.
Sabrina war für London startklar
Als Sabrina am 22. September 2011 im Judo-Training einen schmerzhaften Fußknöchelbruch erlitt, war sie schon fix für die Olympischen Spiele in London qualifiziert. Der Verletzungspause folgte ein harter Weg zurück an die Spitze. Nun funktioniert der Spezialwurf „Uchi Mata“ wieder, wie die 32-jährige Thalheimerin am 23. Juni beim Europacup in Prag bei ihren vier Einzelsiegen eindrucksvoll bewies. Filzmoser erkämpfte in der Klasse bis 57 Kilogramm Bronze - und dies trotz Verkühlung und eines entzündeten Backenzahnes.
Der Zahn ist mittlerweile gerissen, Sabrinas Motivation für das große sportliche Ziel in London aber ungebrochen. Von 30. Juni bis 5. Juli wurde südwestlich von Barcelona im Küstenort Castelldefels (dort lebt auch Fußball-Superstar Lionel Messi) mit dem spanischen Olympiakader hart trainiert. „Ich genoss die Ruhe und die Energie des Meeres jeden Morgen beim Frühsport. Das Training war sehr anstrengend, aber mir hat es getaugt“, fühlte sich Filzmoser startklar für die XXX. Olympischen Spiele.
Bis zu ihrem Auftritt in London am 30. Juli wurde gezielt an der Schnelligkeit und an der Explosivkraft gearbeitet. Zwei Trainingslager standen dazu auf dem Programm (9. bis 11. Juli Rauris, 16. bis 19. Juli in Paks/Ungarn). Dazwischen übte Filzmoser im Welser Budokan und im Olympiazentrum Linz. Zudem standen die Olympia-Einkleidung (15. Juli) und die Angelobung in der Wiener Hofburg durch Bundespräsident Heinz Fischer (16. Juli) auf dem Programm.
Nach zwei WM- und sieben EM-Medaillen fehlt leider nur olympisches Edelmetall in der Sammlung der zweifachen Judo-Europameisterin. Ihre Chance auf eine Olympia-Medaille sah Filzmoser so: „Die Klasse bis 57 Kilogramm ist sehr ausgeglichen. Zehn Kämpferinnen kommen für eine Medaille in Frage. An einem guten Tag ist für mich alles möglich!“ Leider wollte es nicht klappen - siehe Direktlink http://www.thalheim.in/news.php?id=1125&catid=73