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Aktuelles | Politik | 29.09.2011

Auch dank Gesetzesänderung durchaus möglich

Kooperation mit Steinhaus ?

Schon allein das Gedankengut einer Verwaltungs-Zusammenlegung der beiden Nachbargemeinden Thalheim und Steinhaus klang bisher auf den ersten Blick wie ein „Faschingsscherz“. 
Vordringlich. Aber in Zeiten wie diesen, in denen man dem Thema Reduzierung der Verwaltungskosten die absolute Dringlichkeit zuerkennen müsste, sorgen positive Signale für Hoffnung. Außerdem werden gesetzlich bestehende Hürden mit 1. Oktober ausgeräumt.
Thalheim, Steinhaus und womöglich auch Schleißheim? Amtsleiter Leo Jachs verweist auf die Raffeisenbank Wels-Süd, die Zusammenarbeit der einzelnen Geschäftsstellen sozusagen im Hintergrund managt und der Kunde nach außen hin nicht betroffen ist. Steinhaus hat derzeit keinen Amtsleiter und in Schleißheim geht der Amtsleiter in Pension.     
Farbgebung hinderlich? Aber nicht nur die politische „Farbgebung“ zwischen der Marktgemeinde und Steinhaus ließ bisher Zweifel aufkommen, sondern der allgemein herrschende „Kantönligeist“. Eine positive Umsetzung käme daher fast einer Sensation gleich.
VP-Bezirksobmann Dr. Walter Aichinger dazu: „Beim Thema Gemeinde-Kooperationen agiert die FPÖ recht forsch. Da Steinhaus seit einiger Zeit große Probleme bei der Suche nach einem Amtsleiter hat, könnte ich mir eine Zusammenlegung der Verwaltung der Gemeinden Steinhaus und Thalheim vorstellen.“
Für die Bürger gäbe es kaum Nachteile, die Gemeinden könnten mindestens zehn bis 15 Prozent an Kosten einsparen. Dazu Bürgermeister Andreas Stockinger: „Mit Steinhaus und Schleißheim werden auf jeden Fall Gespräche geführt. Mit beiden Gemeinden haben wir ein sehr gutes Nachbarschaftsverhältnis.“
Die Marktgemeinde wäre bereit, bei der neuen Verwaltungseinheit federführend zu sein, kann sich aber auch vorstellen, manche Dinge abzugeben. Stockinger dazu: „Wie auch immer diese Zusammenlegung aussehen mag, eingespart werden darf nur bei den Häuptlingen und nicht bei den Indianern. Das heißt, dass nur leitende Beamte eingespart werden können. Bei einer Verwaltungseinheit kann es nur einen Amtsleiter geben.“
Für die Identifikation mit dem Ort wäre es aber wichtig, dass für die Bürger ein Service-Center bestehen bleibt. Die Marktgemeinde Thalheim beschäftigt 17 Personen.
Bürgermeister Piritsch lässt aufhorchen
Bei der Gemeinde Steinhaus sind sechs Personen angestellt. Bürgermeister Harald Piritsch: „Die Bewerbungsfrist für den noch offenen Posten des Amtsleiters endet am 28. Oktober. Ich werde nicht mehr kandidieren.“ Der FP-Politiker ist nicht gegen die Zusammenlegung der Verwaltung und verspricht Gespräche mit Thalheim. Für ihn kommt eine Zusammenlegung der Buchhaltung, des Bauhofs und des Standesamts in Frage.
Und Piritsch legt noch Argumente dazu: „Das Welser Magistrat wäre groß genug, um auch Aufgaben der Bezirkshauptmannschaft Wels-Land zu übernehmen. Außerdem ist zu prüfen, ob wir in Steinhaus mit 1900 Einwohnern wirklich 19 Gemeinderäte brauchen. Elf Mandatare wären genug.“
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