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Geschehen | Geschehen | 14.03.2011

Selbst in Österreich steigt Verunsicherung

Nur ein medialer Super-Gau ?

Das überaus schwere Erdbeben in Japan und der folgende Tsunami löste weltweite Erschütterung aus. Die mediale Ahnungslosigkeit verstärkt aber die „Angstmacherei“, Korrespondenten und angebliche Fachleute malen immer heftigere Szenarien. Was ist wirklich ein Super-Gau, das erklären Fachleute entsprechend unaufgeregt.
Was ist ein Super-Gau?
Von einem Super-Gau spricht man, wenn der „größte anzunehmende Unfall“ eines Atomreaktors stattfindet. Dieser tritt nur dann ein, wenn der Mensch den atomaren Störfall nicht mehr kontrollieren kann.
Der letzte Super-Gau fand 1986 im ukrainischen Tschernobyl statt. Laut INES-Richtlinie wurde dieser Unfall mit der Kategorie Sieben eingestuft. In Japan werden die Störfälle derzeit mit der Bewertung Vier eingestuft. Das bedeutet: „Geringe Freisetzung von Strahlen der Bevölkerung etwa in der Höhe der natürlichen Strahlenexposition.“
Keinesfalls Jodtabletten! Wie verrückt die mediale Verunsicherung der heimischen Bevölkerung ist, zeigt das Interesse am Kauf von Jodtabletten, die vor radioaktiver Strahlung schützen sollen. Die Einnahme von derartigen Tabletten ohne Notwendigkeit ist sogar schädlich!
Die Folgen in Japan sind sicherlich noch unabsehbar, eines ist aber sicher: Wir leben noch immer aus einer „Insel der Seligen“, unsere Schlagzeilen auslösende Probleme möchten die Japaner haben…
Staatsmeistertitel. Unsere Thalheimer Spitzensportlerin Sabrina Filzmoser, die nach ihrer Verletzung auf ein Trainingslager in Japan verzichtet hat, sorgte inzwischen am 12. März in Vorarlberg für ihren neunten (!) Staatsmeistertitel. Am 21. Bis 23. April stehen die Judo-EM in Istanbul auf dem Programm.
Was bedeutet Kernschmelze?
Fällt die Kühlung und sämtliche Notkühlsysteme eines Atomreaktors über einen gewissen Zeitraum aus, kann eine Kernschmelze in Gang gesetzt werden. Physiker sprechen in diesem Zusammenhang von einem nicht mehr umkehrbaren Prozess. Die Brennstäbe, in denen sich radioaktiver Brennstoff befindet, erhitzen sich derart stark, so dass sie ihre ursprüngliche Form verlieren und schmelzen.
Unkontrolliert. Bei einem solchen sehr kritischen Vorgang kann hochradioaktives Material unkontrolliert aus dem Atomreaktor in die Umwelt gelangen und die Gesundheit von Mensch und Tier in hoher Weise gefährden. Denn die schmelzende Masse kann sich durch die Stahlwände des Reaktorbehälters förmlich fressen.
Eine große Gefahr besteht zum Beispiel deshalb, weil die radioaktive Masse bis in Grundwasser gelangen kann, weil sich die Masse in den Boden brennt. Sind die Behälter und das Gebäude beschädigt, gelangen radioaktive Stoffe auch in die Atemluft und kontaminieren somit den Sauerstoff.
Ähnliches hatte sich bei der atomaren Katastrophe in Tschernobyl ereignet. Damals wurde nicht nur das gesamte Gebäude, sondern auch der Kessel durch eine riesige Explosion beschädigt.
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